Es wundert mich, dass hier scheinbar so gut wie niemand etwas von Poe gelesen hat. Vor allem die Gruselfans sollten das ändern, denn Edgar Allan Poe gilt als der Erfinder der Gruselgeschichte überhaupt. Und seine Gruselgeschichten sind (auch wenn sie aus heutiger Sicht etwas altmodisch geschrieben sind) wunderbar unheimlich und manchmal genauso bedrückend wie die Hörspielserie – insofern ist die Adaption von Lübbe schon sehr gut gelungen. Und außerdem sind es fast alles Kurzgeschichten, die manchmal nur 5 – 10 Seiten lang sind. Auch die Lesefaulen können also beruhigt zugreifen.
Sehr empfehlen kann ich auch den Wikipedia-Artikel über das Leben von Poe. Dort erfährt man, dass Poe leider zu Lebzeiten nie den Erfolg und Bekanntheitsgrad hatte, den er heute hat. Er lebte oft in sehr ärmlichen Verhältnissen und wurde von seinen Schriftstellerkollegen und den Verlagsinhabern ignoriert. X(
Daher auch seine Rachephantasien gegen die Arroganz der Herrschenden wie z.B. „Hopp-Frosch“. Er starb unter mysteriösen Umständen, was natürlich wunderbar zu seinem Werk passt. :-]
Ich kenne nicht alle Hörspielfolgen, aber zu denjenigen, die ich kenne, sind mir auch die Geschichten bekannt. Und ich kann sagen, dass die Folgen „Grube und Pendel“, „schwarze Katze“ die Geschichten fast genau gleich wiedergeben (abgesehen von der Rahmenhandlung natürlich) und „Maske des roten Todes“ und „Mahlstrom“ den Vorlagen jedenfalls sehr ähnlich sind.
Im „Mahlstrom“ finde ich allerdings die Beschreibung des Strudels in der Geschichte von Poe viel besser gelungen als in der Hörspielumsetzung, aber das trübt die Hörfreude kaum.
Zur Rahmenhandlung (soweit ich sie bisher kenne) kann ich sagen, dass sie keiner Poe-Geschichte entspricht und auch an keine angelehnt ist.