Soo, endlich hab ich's geschafft, die nächste Folge zu hören. In meiner Erinnerung nimmt der erste Teil, die Fortsetzung der Bergwerksstory, einen viel größeren Teil ein, aber in Wahrheit ist dieser Handlungsstrang ja eigendlich recht schnell beendet - mit der Entdeckung eines eingemeißelten grauen Engels sowie einer Weltkarte*, in der zehn Orte markiert sind. "Zehn fahle Orte, die dem Bösen anheimfallen werden" wird damit etwas konkreter, allerdings werden ja keine Orte genannt außer den im Prinzip schon bekannten. Trotzdem finde ich diese Stelle im Hörspiel atmosphärisch ganz großartig.
Dass Steven von Bakerman wissen möchte, wer er ist und woher er kommt, kann ich mehr als gut nachvollziehen. Fast ein wenig erstaunlich, dass Bakerman die Geschichte tatsächlich erzählt, er ist ja ansonsten wenig auskunftsfreudig. Als Kontrast zur Feuerwand fahren wir nun in den eiskalten Winter mit Schnee, zugefrorenem Fluss und Polarlicht. Die Gefangenen von Fairlane haben offenbar angefangen, sich gegenseitig umzubringen, und Bakerman, eine Frau, deren Namen ich sofot wieder vergessen habe und die viel zu sehr nach Joyce Kramer klingt, und Luther Niles (Waaah, Vollbremsung!) sollen für die Trudeau-Kommission mal gucken, was da los ist. Und es ist noch viel schlimmer, denn es scheint in dem Gefängnis kaum noch jemand zu leben. Wieso Melanie noch nicht tot ist, ist mir eigentlich auch nicht klar, aber auch sie schafft es ja nicht. Lebt da am Ende überhaupt noch jemand außer den Kommissionsmitgliedern und dem zweijährigen Steven? Sehr deprimierende Stimmung da, total grausig. Steven lässt wieder (obwohl, eigentlich ist es vermutlich das erste Mal) etwas/jemanden verschwinden, und er soll die Krankheit eingeschleppt haben. Ob es ihm wirklich besser geht, wo er das jetzt weiß? Auf jeden Fall für mich eine sehr gute Folge, nur Stevens Schrei am Ende finde ich nach wie vor einfach ganz schrecklich unpassend und unecht.
*Fragt sich außer mir an dieser Stelle noch jemand, ob der Fremde wohl die Mercator-Projektion benutzt? Total albern, aber ich frage mich wirklich jedesmal, wie ein Fremder, der offenbar nicht von der Erde stammt, wohl eine zweidimensionale Weltkarte zeichnen würde.